Dekorationsartikel gehören nicht zum Leistungsumfang.
Sprache:
Deutsch
14,90 €*
Versandkostenfrei per Post / DHL
Lieferzeit 4-7 Werktage
Kategorien:
Beschreibung
Paul Schlesinger zeichnete seine zahlreichen Reportagen kurz mit ¿Sling¿, unter diesem Namen war der berühmteste Gerichtsreporter der Weimarer Republik jedem seiner Zeitgenossen ein Begriff.
Er nimmt Anteil am Schicksal der Opfer, betrachtet aber auch die Täter nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Menschen. Er hat einen scharfen Blick für das Rechtssystem der Weimarer Republik und nimmt ihre Vetreter ins Visier: Für Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter findet er gelegentlich lobende Worte, aber er spart auch nicht mit Kritik. Sling führt hier im besten Sinne vor, wie die Presse als ¿vierte Macht¿ die staatlichen Institutionen überwacht und darüber berichtet. Und das manchmal bewegend, manchmal empörend, oft komisch, aber immer mitreißend und spannend.
Er nimmt Anteil am Schicksal der Opfer, betrachtet aber auch die Täter nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Menschen. Er hat einen scharfen Blick für das Rechtssystem der Weimarer Republik und nimmt ihre Vetreter ins Visier: Für Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter findet er gelegentlich lobende Worte, aber er spart auch nicht mit Kritik. Sling führt hier im besten Sinne vor, wie die Presse als ¿vierte Macht¿ die staatlichen Institutionen überwacht und darüber berichtet. Und das manchmal bewegend, manchmal empörend, oft komisch, aber immer mitreißend und spannend.
Paul Schlesinger zeichnete seine zahlreichen Reportagen kurz mit ¿Sling¿, unter diesem Namen war der berühmteste Gerichtsreporter der Weimarer Republik jedem seiner Zeitgenossen ein Begriff.
Er nimmt Anteil am Schicksal der Opfer, betrachtet aber auch die Täter nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Menschen. Er hat einen scharfen Blick für das Rechtssystem der Weimarer Republik und nimmt ihre Vetreter ins Visier: Für Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter findet er gelegentlich lobende Worte, aber er spart auch nicht mit Kritik. Sling führt hier im besten Sinne vor, wie die Presse als ¿vierte Macht¿ die staatlichen Institutionen überwacht und darüber berichtet. Und das manchmal bewegend, manchmal empörend, oft komisch, aber immer mitreißend und spannend.
Er nimmt Anteil am Schicksal der Opfer, betrachtet aber auch die Täter nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Menschen. Er hat einen scharfen Blick für das Rechtssystem der Weimarer Republik und nimmt ihre Vetreter ins Visier: Für Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter findet er gelegentlich lobende Worte, aber er spart auch nicht mit Kritik. Sling führt hier im besten Sinne vor, wie die Presse als ¿vierte Macht¿ die staatlichen Institutionen überwacht und darüber berichtet. Und das manchmal bewegend, manchmal empörend, oft komisch, aber immer mitreißend und spannend.
Über den Autor
Sachlichkeit und Sensibilität, amerikanisches Tempo und sprühender Charme ¿ alle diese Eigenschaften verband man während der Weimarer Republik mit Zeitungsfeuilletons und -reportagen, Romanvorabdrucken und kleineren Erzählungen, die unter einem journalistischen Markenzeichen erschienen, das knapper nicht hätte ausfallen können: Sling.
Vor allem aber ging das Kürzel in die Annalen der Justiz- und Literaturgeschichte ein. Fand man es doch unter einer Vielzahl kritisch-einfühlsamer Gerichtsreportagen, die auch heute noch als Höhepunkte dieses Genres gelten dürfen. Ihr Verfasser, Paul Schlesinger, wurde zwischen 1921 und 1928 zum stets ¿wachen Gewissen von Moabit¿ (Robert Kempner) und damit zum Nestor aller anspruchsvollen Justizberichterstatter, die sich bis heute auf ihren literarischen Ahnherrn berufen.
Erstmals 1920, bei Paul Schlesingers Eintritt in die Redaktion der ¿Vossischen Zeitung¿ verwendet, wird dieses Kürzel bald zum Inbegriff stilistisch eleganter und formvollendeter Feuilletons. Vor allem jedoch wird es zum Synonym einer Justiz-Berichterstattung, die es so vorher noch nicht gegeben hatte: exakt recherchiert, akkurat annotiert und dennoch vielfarbig, spannend, weltmännisch, lebensklug, einfühlsam und offen. Bestes Feuilleton eben, aber dennoch: Reportage. Insofern Sling ¿ verstärkt seit 1924 ¿ dem spröden Justizalltag am Moabiter Kriminalgericht und anderen Orten menschliche Töne entlockt ¿ ¿wie oft möchte man sich einmischen, nur weil der Angeklagte nicht die Sprache des Richters, der nicht die Sprache des Angeklagten versteht¿, bemerkt er einmal ¿, setzt er neue Maßstäbe in diesem in Deutschland nach wie vor vernachlässigten Genre. Für den kurzen Zeitraum bis 1933 eifern ihm andere Journalisten, mehr oder weniger deutlich, nach: so etwa ¿Slang¿, alias Fritz Oskar Hampel, der in der ¿Roten Fahne¿ schreibt, Gabriele Tergit im ¿Berliner Tageblatt¿, Walther Kiaulehn, August Hermann Zeiz oder Moritz Goldstein, um nur einige zu nennen. Letzterer wurde für kurze Zeit Slings Nachfolger bei der ¿Vossischen Zeitung¿, kaum dass Paul Schlesinger ¿ mit knapp 50 Jahren ¿ am 28. Mai 1928 an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben war.
Wie Sling ohne familiäre Vorbelastung oder Jura-Studium dennoch das Gerichtswesen für sich entdeckte, hat er 1928 in seinem Feuilleton ¿Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde¿ geschildert: ¿Den Grund meiner juristischen Kenntnisse legte ich als Lehrling einer sehr alten, sehr ehrenwerten Firma der Textilbrache. (¿) In dieser trüben Lehrzeit gab es einen Lichtblick. Alle zwei, drei Monate passierte es, daß der jeweilige Lehrling mit dem Hausdiener Justav auf dem Packhof zu tun hatte. Nun war es eine geheiligte Tradition der Firma, daß jede Erledigung auf dem Packhof fünf Stunden dauerte. In Wirklichkeit brauchte man zwei Stunden zu dem Geschäft. Justav und der Lehrling gingen zunächst in eine Destille frühstücken, sodann zogen sie in gehobener Stimmung in das nahegelegene Kriminalgericht, um ein paar Verbrecher abgeurteilt zu sehen. So kam ich nach Moabit. In Moabit rollten Justavs und meine Filme.¿
Vor allem aber ging das Kürzel in die Annalen der Justiz- und Literaturgeschichte ein. Fand man es doch unter einer Vielzahl kritisch-einfühlsamer Gerichtsreportagen, die auch heute noch als Höhepunkte dieses Genres gelten dürfen. Ihr Verfasser, Paul Schlesinger, wurde zwischen 1921 und 1928 zum stets ¿wachen Gewissen von Moabit¿ (Robert Kempner) und damit zum Nestor aller anspruchsvollen Justizberichterstatter, die sich bis heute auf ihren literarischen Ahnherrn berufen.
Erstmals 1920, bei Paul Schlesingers Eintritt in die Redaktion der ¿Vossischen Zeitung¿ verwendet, wird dieses Kürzel bald zum Inbegriff stilistisch eleganter und formvollendeter Feuilletons. Vor allem jedoch wird es zum Synonym einer Justiz-Berichterstattung, die es so vorher noch nicht gegeben hatte: exakt recherchiert, akkurat annotiert und dennoch vielfarbig, spannend, weltmännisch, lebensklug, einfühlsam und offen. Bestes Feuilleton eben, aber dennoch: Reportage. Insofern Sling ¿ verstärkt seit 1924 ¿ dem spröden Justizalltag am Moabiter Kriminalgericht und anderen Orten menschliche Töne entlockt ¿ ¿wie oft möchte man sich einmischen, nur weil der Angeklagte nicht die Sprache des Richters, der nicht die Sprache des Angeklagten versteht¿, bemerkt er einmal ¿, setzt er neue Maßstäbe in diesem in Deutschland nach wie vor vernachlässigten Genre. Für den kurzen Zeitraum bis 1933 eifern ihm andere Journalisten, mehr oder weniger deutlich, nach: so etwa ¿Slang¿, alias Fritz Oskar Hampel, der in der ¿Roten Fahne¿ schreibt, Gabriele Tergit im ¿Berliner Tageblatt¿, Walther Kiaulehn, August Hermann Zeiz oder Moritz Goldstein, um nur einige zu nennen. Letzterer wurde für kurze Zeit Slings Nachfolger bei der ¿Vossischen Zeitung¿, kaum dass Paul Schlesinger ¿ mit knapp 50 Jahren ¿ am 28. Mai 1928 an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben war.
Wie Sling ohne familiäre Vorbelastung oder Jura-Studium dennoch das Gerichtswesen für sich entdeckte, hat er 1928 in seinem Feuilleton ¿Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde¿ geschildert: ¿Den Grund meiner juristischen Kenntnisse legte ich als Lehrling einer sehr alten, sehr ehrenwerten Firma der Textilbrache. (¿) In dieser trüben Lehrzeit gab es einen Lichtblick. Alle zwei, drei Monate passierte es, daß der jeweilige Lehrling mit dem Hausdiener Justav auf dem Packhof zu tun hatte. Nun war es eine geheiligte Tradition der Firma, daß jede Erledigung auf dem Packhof fünf Stunden dauerte. In Wirklichkeit brauchte man zwei Stunden zu dem Geschäft. Justav und der Lehrling gingen zunächst in eine Destille frühstücken, sodann zogen sie in gehobener Stimmung in das nahegelegene Kriminalgericht, um ein paar Verbrecher abgeurteilt zu sehen. So kam ich nach Moabit. In Moabit rollten Justavs und meine Filme.¿
Inhaltsverzeichnis
Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde
I GROSSE PROZESSE
Mordprozess Krantz
Bilder vom Flessa-Prozess
Der Fall Strasser
Der Fall Heydebrand
Amtsgerichtsrat Josephsen
Sanitätsrat Böhme
Lehren des Falles Gerth
Angerstein
Gnade für Leiferde?
Der Mörder Schröder
II DER MENSCH, DER SCHIESST
Die große Wut des kleinen Mannes
Unverschworene Verschwörer
Psychologie im Gerichtssaal
Das Schießen im Walde
Hackbusch
Der heilsame Schuss
Blind, halbblind, sehend
Der Sachverständige
Mensch und Hund
III REVUE
Der Tag der Präsidenten im Barmat-Prozess
Kutisker-Gänse
Regierungsräte in Moabit
Staatsanwalt Jacoby I
Verspielt
Gericht vor Gericht
Ein ungetreuer Postschaffner
Der Mann von 40 Jahren
Fünfzig Prozent
Die sachverständige Lebedame
Der Jurist und die Bajadere
Der schwarze Harry und der eiserne Willy
Heinrich Sklarz
Oertels Kriegnotenstreich
Widuwilt
Die alte Geschichte
Der Vater keiner Kinder
Erdgeist
IV DIEBE?
Die Glückspilze
Der Schattenfürst
Der Frechdachs
Wald
Der Fassadenkletterer
Der Räuber aus Reklamesucht
Triumph der Wissenschaft
Der Phantasist
Dr. Hauck
Das Bothmer-Urteil
Phryne ohne
Die Kette
Um 20 Mark 10 Jahre Zuchthaus ¿ und freigesprochen
Statt fünf Jahre Zuchthaus ein Jahr Gefängnis
Der letzte Fall im alten Jahr
V MENSCHLICHES
Wanderer auf Erden
Der Menschheit Krümel
Mittelalter
Kawruleit
Hausfriedensbruch auf der Polizeiwache
Die Schriftstellerinnen
Der erschöpfte Richter
Intermezzo
Mit Fischen in der Halle ...
Der Schattenriss an der Wand
Der rüstige Witwer und das Fräulein vom Amt
Die böse und grausame Mutter
Kinderaussagen
Märchenhaftes
Wer ist verantwortlich?
Der Geier, der Adler, der Kiebitz und die Rose
Die Kleine vom Großherzog
Ein Leutnant ging vorüber
Das W.C. vor dem Kompetenz-Gerichtshof
VI KAMPF GEGEN DIE EIDESSEUCHE
Die Familie und der Staat
Wie man so schwört
Judith
Der Meineidmaler und sein Zeuge
Glück in der Justiz
Das Doppelkinn der Frau T.
Die er kennt, sagt er du
Adele berichtigt ihre Biographie
Die Meineidskönigin
Der Fall Eggert
Meineidsverfahren als Waffe
Meineid für nichts und wieder nichts
Freispruch des Angeklagten ¿ Verurteilung des Staatsanwalts
Der Meineid des Tages
Krause und die Juristen
Der Meineid aus Fahrlässigkeit des Richters
Die spacke Badewanne
Liebe im Ausschuss
Länder ohne Meineidsverfahren!
VII RICHTER UND RECHT
Richterporträts aus Moabit
Nicht Fall Marschner ¿ Fall Schwurgericht
Das Beratungsgeheimnis bei uns ¿ und bei andern
Der falsche Schöffe
Wie macht man Schöffen?
Die Atmosphäre von Moabit
I GROSSE PROZESSE
Mordprozess Krantz
Bilder vom Flessa-Prozess
Der Fall Strasser
Der Fall Heydebrand
Amtsgerichtsrat Josephsen
Sanitätsrat Böhme
Lehren des Falles Gerth
Angerstein
Gnade für Leiferde?
Der Mörder Schröder
II DER MENSCH, DER SCHIESST
Die große Wut des kleinen Mannes
Unverschworene Verschwörer
Psychologie im Gerichtssaal
Das Schießen im Walde
Hackbusch
Der heilsame Schuss
Blind, halbblind, sehend
Der Sachverständige
Mensch und Hund
III REVUE
Der Tag der Präsidenten im Barmat-Prozess
Kutisker-Gänse
Regierungsräte in Moabit
Staatsanwalt Jacoby I
Verspielt
Gericht vor Gericht
Ein ungetreuer Postschaffner
Der Mann von 40 Jahren
Fünfzig Prozent
Die sachverständige Lebedame
Der Jurist und die Bajadere
Der schwarze Harry und der eiserne Willy
Heinrich Sklarz
Oertels Kriegnotenstreich
Widuwilt
Die alte Geschichte
Der Vater keiner Kinder
Erdgeist
IV DIEBE?
Die Glückspilze
Der Schattenfürst
Der Frechdachs
Wald
Der Fassadenkletterer
Der Räuber aus Reklamesucht
Triumph der Wissenschaft
Der Phantasist
Dr. Hauck
Das Bothmer-Urteil
Phryne ohne
Die Kette
Um 20 Mark 10 Jahre Zuchthaus ¿ und freigesprochen
Statt fünf Jahre Zuchthaus ein Jahr Gefängnis
Der letzte Fall im alten Jahr
V MENSCHLICHES
Wanderer auf Erden
Der Menschheit Krümel
Mittelalter
Kawruleit
Hausfriedensbruch auf der Polizeiwache
Die Schriftstellerinnen
Der erschöpfte Richter
Intermezzo
Mit Fischen in der Halle ...
Der Schattenriss an der Wand
Der rüstige Witwer und das Fräulein vom Amt
Die böse und grausame Mutter
Kinderaussagen
Märchenhaftes
Wer ist verantwortlich?
Der Geier, der Adler, der Kiebitz und die Rose
Die Kleine vom Großherzog
Ein Leutnant ging vorüber
Das W.C. vor dem Kompetenz-Gerichtshof
VI KAMPF GEGEN DIE EIDESSEUCHE
Die Familie und der Staat
Wie man so schwört
Judith
Der Meineidmaler und sein Zeuge
Glück in der Justiz
Das Doppelkinn der Frau T.
Die er kennt, sagt er du
Adele berichtigt ihre Biographie
Die Meineidskönigin
Der Fall Eggert
Meineidsverfahren als Waffe
Meineid für nichts und wieder nichts
Freispruch des Angeklagten ¿ Verurteilung des Staatsanwalts
Der Meineid des Tages
Krause und die Juristen
Der Meineid aus Fahrlässigkeit des Richters
Die spacke Badewanne
Liebe im Ausschuss
Länder ohne Meineidsverfahren!
VII RICHTER UND RECHT
Richterporträts aus Moabit
Nicht Fall Marschner ¿ Fall Schwurgericht
Das Beratungsgeheimnis bei uns ¿ und bei andern
Der falsche Schöffe
Wie macht man Schöffen?
Die Atmosphäre von Moabit
Details
Erscheinungsjahr: | 2018 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 352 S. |
ISBN-13: | 9783943889901 |
ISBN-10: | 3943889904 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Schlesinger, Paul |
Hersteller: |
Regenbrecht Verlag
Regenbrecht Verlag UG |
Verantwortliche Person für die EU: | Books on Demand GmbH, In de Tarpen 42, D-22848 Norderstedt, bod@bod.de |
Maße: | 215 x 135 x 25 mm |
Von/Mit: | Paul Schlesinger |
Erscheinungsdatum: | 22.09.2018 |
Gewicht: | 0,477 kg |
Über den Autor
Sachlichkeit und Sensibilität, amerikanisches Tempo und sprühender Charme ¿ alle diese Eigenschaften verband man während der Weimarer Republik mit Zeitungsfeuilletons und -reportagen, Romanvorabdrucken und kleineren Erzählungen, die unter einem journalistischen Markenzeichen erschienen, das knapper nicht hätte ausfallen können: Sling.
Vor allem aber ging das Kürzel in die Annalen der Justiz- und Literaturgeschichte ein. Fand man es doch unter einer Vielzahl kritisch-einfühlsamer Gerichtsreportagen, die auch heute noch als Höhepunkte dieses Genres gelten dürfen. Ihr Verfasser, Paul Schlesinger, wurde zwischen 1921 und 1928 zum stets ¿wachen Gewissen von Moabit¿ (Robert Kempner) und damit zum Nestor aller anspruchsvollen Justizberichterstatter, die sich bis heute auf ihren literarischen Ahnherrn berufen.
Erstmals 1920, bei Paul Schlesingers Eintritt in die Redaktion der ¿Vossischen Zeitung¿ verwendet, wird dieses Kürzel bald zum Inbegriff stilistisch eleganter und formvollendeter Feuilletons. Vor allem jedoch wird es zum Synonym einer Justiz-Berichterstattung, die es so vorher noch nicht gegeben hatte: exakt recherchiert, akkurat annotiert und dennoch vielfarbig, spannend, weltmännisch, lebensklug, einfühlsam und offen. Bestes Feuilleton eben, aber dennoch: Reportage. Insofern Sling ¿ verstärkt seit 1924 ¿ dem spröden Justizalltag am Moabiter Kriminalgericht und anderen Orten menschliche Töne entlockt ¿ ¿wie oft möchte man sich einmischen, nur weil der Angeklagte nicht die Sprache des Richters, der nicht die Sprache des Angeklagten versteht¿, bemerkt er einmal ¿, setzt er neue Maßstäbe in diesem in Deutschland nach wie vor vernachlässigten Genre. Für den kurzen Zeitraum bis 1933 eifern ihm andere Journalisten, mehr oder weniger deutlich, nach: so etwa ¿Slang¿, alias Fritz Oskar Hampel, der in der ¿Roten Fahne¿ schreibt, Gabriele Tergit im ¿Berliner Tageblatt¿, Walther Kiaulehn, August Hermann Zeiz oder Moritz Goldstein, um nur einige zu nennen. Letzterer wurde für kurze Zeit Slings Nachfolger bei der ¿Vossischen Zeitung¿, kaum dass Paul Schlesinger ¿ mit knapp 50 Jahren ¿ am 28. Mai 1928 an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben war.
Wie Sling ohne familiäre Vorbelastung oder Jura-Studium dennoch das Gerichtswesen für sich entdeckte, hat er 1928 in seinem Feuilleton ¿Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde¿ geschildert: ¿Den Grund meiner juristischen Kenntnisse legte ich als Lehrling einer sehr alten, sehr ehrenwerten Firma der Textilbrache. (¿) In dieser trüben Lehrzeit gab es einen Lichtblick. Alle zwei, drei Monate passierte es, daß der jeweilige Lehrling mit dem Hausdiener Justav auf dem Packhof zu tun hatte. Nun war es eine geheiligte Tradition der Firma, daß jede Erledigung auf dem Packhof fünf Stunden dauerte. In Wirklichkeit brauchte man zwei Stunden zu dem Geschäft. Justav und der Lehrling gingen zunächst in eine Destille frühstücken, sodann zogen sie in gehobener Stimmung in das nahegelegene Kriminalgericht, um ein paar Verbrecher abgeurteilt zu sehen. So kam ich nach Moabit. In Moabit rollten Justavs und meine Filme.¿
Vor allem aber ging das Kürzel in die Annalen der Justiz- und Literaturgeschichte ein. Fand man es doch unter einer Vielzahl kritisch-einfühlsamer Gerichtsreportagen, die auch heute noch als Höhepunkte dieses Genres gelten dürfen. Ihr Verfasser, Paul Schlesinger, wurde zwischen 1921 und 1928 zum stets ¿wachen Gewissen von Moabit¿ (Robert Kempner) und damit zum Nestor aller anspruchsvollen Justizberichterstatter, die sich bis heute auf ihren literarischen Ahnherrn berufen.
Erstmals 1920, bei Paul Schlesingers Eintritt in die Redaktion der ¿Vossischen Zeitung¿ verwendet, wird dieses Kürzel bald zum Inbegriff stilistisch eleganter und formvollendeter Feuilletons. Vor allem jedoch wird es zum Synonym einer Justiz-Berichterstattung, die es so vorher noch nicht gegeben hatte: exakt recherchiert, akkurat annotiert und dennoch vielfarbig, spannend, weltmännisch, lebensklug, einfühlsam und offen. Bestes Feuilleton eben, aber dennoch: Reportage. Insofern Sling ¿ verstärkt seit 1924 ¿ dem spröden Justizalltag am Moabiter Kriminalgericht und anderen Orten menschliche Töne entlockt ¿ ¿wie oft möchte man sich einmischen, nur weil der Angeklagte nicht die Sprache des Richters, der nicht die Sprache des Angeklagten versteht¿, bemerkt er einmal ¿, setzt er neue Maßstäbe in diesem in Deutschland nach wie vor vernachlässigten Genre. Für den kurzen Zeitraum bis 1933 eifern ihm andere Journalisten, mehr oder weniger deutlich, nach: so etwa ¿Slang¿, alias Fritz Oskar Hampel, der in der ¿Roten Fahne¿ schreibt, Gabriele Tergit im ¿Berliner Tageblatt¿, Walther Kiaulehn, August Hermann Zeiz oder Moritz Goldstein, um nur einige zu nennen. Letzterer wurde für kurze Zeit Slings Nachfolger bei der ¿Vossischen Zeitung¿, kaum dass Paul Schlesinger ¿ mit knapp 50 Jahren ¿ am 28. Mai 1928 an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben war.
Wie Sling ohne familiäre Vorbelastung oder Jura-Studium dennoch das Gerichtswesen für sich entdeckte, hat er 1928 in seinem Feuilleton ¿Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde¿ geschildert: ¿Den Grund meiner juristischen Kenntnisse legte ich als Lehrling einer sehr alten, sehr ehrenwerten Firma der Textilbrache. (¿) In dieser trüben Lehrzeit gab es einen Lichtblick. Alle zwei, drei Monate passierte es, daß der jeweilige Lehrling mit dem Hausdiener Justav auf dem Packhof zu tun hatte. Nun war es eine geheiligte Tradition der Firma, daß jede Erledigung auf dem Packhof fünf Stunden dauerte. In Wirklichkeit brauchte man zwei Stunden zu dem Geschäft. Justav und der Lehrling gingen zunächst in eine Destille frühstücken, sodann zogen sie in gehobener Stimmung in das nahegelegene Kriminalgericht, um ein paar Verbrecher abgeurteilt zu sehen. So kam ich nach Moabit. In Moabit rollten Justavs und meine Filme.¿
Inhaltsverzeichnis
Wie ich Gerichts-Berichterstatter wurde
I GROSSE PROZESSE
Mordprozess Krantz
Bilder vom Flessa-Prozess
Der Fall Strasser
Der Fall Heydebrand
Amtsgerichtsrat Josephsen
Sanitätsrat Böhme
Lehren des Falles Gerth
Angerstein
Gnade für Leiferde?
Der Mörder Schröder
II DER MENSCH, DER SCHIESST
Die große Wut des kleinen Mannes
Unverschworene Verschwörer
Psychologie im Gerichtssaal
Das Schießen im Walde
Hackbusch
Der heilsame Schuss
Blind, halbblind, sehend
Der Sachverständige
Mensch und Hund
III REVUE
Der Tag der Präsidenten im Barmat-Prozess
Kutisker-Gänse
Regierungsräte in Moabit
Staatsanwalt Jacoby I
Verspielt
Gericht vor Gericht
Ein ungetreuer Postschaffner
Der Mann von 40 Jahren
Fünfzig Prozent
Die sachverständige Lebedame
Der Jurist und die Bajadere
Der schwarze Harry und der eiserne Willy
Heinrich Sklarz
Oertels Kriegnotenstreich
Widuwilt
Die alte Geschichte
Der Vater keiner Kinder
Erdgeist
IV DIEBE?
Die Glückspilze
Der Schattenfürst
Der Frechdachs
Wald
Der Fassadenkletterer
Der Räuber aus Reklamesucht
Triumph der Wissenschaft
Der Phantasist
Dr. Hauck
Das Bothmer-Urteil
Phryne ohne
Die Kette
Um 20 Mark 10 Jahre Zuchthaus ¿ und freigesprochen
Statt fünf Jahre Zuchthaus ein Jahr Gefängnis
Der letzte Fall im alten Jahr
V MENSCHLICHES
Wanderer auf Erden
Der Menschheit Krümel
Mittelalter
Kawruleit
Hausfriedensbruch auf der Polizeiwache
Die Schriftstellerinnen
Der erschöpfte Richter
Intermezzo
Mit Fischen in der Halle ...
Der Schattenriss an der Wand
Der rüstige Witwer und das Fräulein vom Amt
Die böse und grausame Mutter
Kinderaussagen
Märchenhaftes
Wer ist verantwortlich?
Der Geier, der Adler, der Kiebitz und die Rose
Die Kleine vom Großherzog
Ein Leutnant ging vorüber
Das W.C. vor dem Kompetenz-Gerichtshof
VI KAMPF GEGEN DIE EIDESSEUCHE
Die Familie und der Staat
Wie man so schwört
Judith
Der Meineidmaler und sein Zeuge
Glück in der Justiz
Das Doppelkinn der Frau T.
Die er kennt, sagt er du
Adele berichtigt ihre Biographie
Die Meineidskönigin
Der Fall Eggert
Meineidsverfahren als Waffe
Meineid für nichts und wieder nichts
Freispruch des Angeklagten ¿ Verurteilung des Staatsanwalts
Der Meineid des Tages
Krause und die Juristen
Der Meineid aus Fahrlässigkeit des Richters
Die spacke Badewanne
Liebe im Ausschuss
Länder ohne Meineidsverfahren!
VII RICHTER UND RECHT
Richterporträts aus Moabit
Nicht Fall Marschner ¿ Fall Schwurgericht
Das Beratungsgeheimnis bei uns ¿ und bei andern
Der falsche Schöffe
Wie macht man Schöffen?
Die Atmosphäre von Moabit
I GROSSE PROZESSE
Mordprozess Krantz
Bilder vom Flessa-Prozess
Der Fall Strasser
Der Fall Heydebrand
Amtsgerichtsrat Josephsen
Sanitätsrat Böhme
Lehren des Falles Gerth
Angerstein
Gnade für Leiferde?
Der Mörder Schröder
II DER MENSCH, DER SCHIESST
Die große Wut des kleinen Mannes
Unverschworene Verschwörer
Psychologie im Gerichtssaal
Das Schießen im Walde
Hackbusch
Der heilsame Schuss
Blind, halbblind, sehend
Der Sachverständige
Mensch und Hund
III REVUE
Der Tag der Präsidenten im Barmat-Prozess
Kutisker-Gänse
Regierungsräte in Moabit
Staatsanwalt Jacoby I
Verspielt
Gericht vor Gericht
Ein ungetreuer Postschaffner
Der Mann von 40 Jahren
Fünfzig Prozent
Die sachverständige Lebedame
Der Jurist und die Bajadere
Der schwarze Harry und der eiserne Willy
Heinrich Sklarz
Oertels Kriegnotenstreich
Widuwilt
Die alte Geschichte
Der Vater keiner Kinder
Erdgeist
IV DIEBE?
Die Glückspilze
Der Schattenfürst
Der Frechdachs
Wald
Der Fassadenkletterer
Der Räuber aus Reklamesucht
Triumph der Wissenschaft
Der Phantasist
Dr. Hauck
Das Bothmer-Urteil
Phryne ohne
Die Kette
Um 20 Mark 10 Jahre Zuchthaus ¿ und freigesprochen
Statt fünf Jahre Zuchthaus ein Jahr Gefängnis
Der letzte Fall im alten Jahr
V MENSCHLICHES
Wanderer auf Erden
Der Menschheit Krümel
Mittelalter
Kawruleit
Hausfriedensbruch auf der Polizeiwache
Die Schriftstellerinnen
Der erschöpfte Richter
Intermezzo
Mit Fischen in der Halle ...
Der Schattenriss an der Wand
Der rüstige Witwer und das Fräulein vom Amt
Die böse und grausame Mutter
Kinderaussagen
Märchenhaftes
Wer ist verantwortlich?
Der Geier, der Adler, der Kiebitz und die Rose
Die Kleine vom Großherzog
Ein Leutnant ging vorüber
Das W.C. vor dem Kompetenz-Gerichtshof
VI KAMPF GEGEN DIE EIDESSEUCHE
Die Familie und der Staat
Wie man so schwört
Judith
Der Meineidmaler und sein Zeuge
Glück in der Justiz
Das Doppelkinn der Frau T.
Die er kennt, sagt er du
Adele berichtigt ihre Biographie
Die Meineidskönigin
Der Fall Eggert
Meineidsverfahren als Waffe
Meineid für nichts und wieder nichts
Freispruch des Angeklagten ¿ Verurteilung des Staatsanwalts
Der Meineid des Tages
Krause und die Juristen
Der Meineid aus Fahrlässigkeit des Richters
Die spacke Badewanne
Liebe im Ausschuss
Länder ohne Meineidsverfahren!
VII RICHTER UND RECHT
Richterporträts aus Moabit
Nicht Fall Marschner ¿ Fall Schwurgericht
Das Beratungsgeheimnis bei uns ¿ und bei andern
Der falsche Schöffe
Wie macht man Schöffen?
Die Atmosphäre von Moabit
Details
Erscheinungsjahr: | 2018 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 352 S. |
ISBN-13: | 9783943889901 |
ISBN-10: | 3943889904 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Schlesinger, Paul |
Hersteller: |
Regenbrecht Verlag
Regenbrecht Verlag UG |
Verantwortliche Person für die EU: | Books on Demand GmbH, In de Tarpen 42, D-22848 Norderstedt, bod@bod.de |
Maße: | 215 x 135 x 25 mm |
Von/Mit: | Paul Schlesinger |
Erscheinungsdatum: | 22.09.2018 |
Gewicht: | 0,477 kg |
Sicherheitshinweis