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Auf seiner Odyssee durch das von Hitler und Stalin eingekeilte östliche Europa wird er Zeuge, wie Juden auf den Marktplätzen die Sowjets als Befreier bejubeln, wie ihre Begeisterung im Laufe des Winters in Entsetzen umschlägt, als die Behörden hebräische Bücher verbieten und schließlich die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertreiben. 1941 wird er verhaftet und in ein Straflager am Weißmeerkanal deportiert.
Halbtot, zufällig gerettet, schreibt er 1947 in Israel nieder, was ihm geschah. Doch niemand wollte etwas hören von Lagern im Land der »Befreier vom Faschismus«. Erst heute erscheint sein Zeugnis ungekürzt auf Deutsch. Ungewöhnlich ist nicht nur der Horizont des Berichts, der Holocaust und sowjetische Vernichtungspolitik umschließt. Margolin, dessen Buch in Ton und Haltung an Primo Levi erinnert, ergreift den Leser, weil er als Leidender wie als Zeuge auf seine Rechte pocht und sich wie ein Mensch aus einer anderen, besseren Welt verhält.
Auf seiner Odyssee durch das von Hitler und Stalin eingekeilte östliche Europa wird er Zeuge, wie Juden auf den Marktplätzen die Sowjets als Befreier bejubeln, wie ihre Begeisterung im Laufe des Winters in Entsetzen umschlägt, als die Behörden hebräische Bücher verbieten und schließlich die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertreiben. 1941 wird er verhaftet und in ein Straflager am Weißmeerkanal deportiert.
Halbtot, zufällig gerettet, schreibt er 1947 in Israel nieder, was ihm geschah. Doch niemand wollte etwas hören von Lagern im Land der »Befreier vom Faschismus«. Erst heute erscheint sein Zeugnis ungekürzt auf Deutsch. Ungewöhnlich ist nicht nur der Horizont des Berichts, der Holocaust und sowjetische Vernichtungspolitik umschließt. Margolin, dessen Buch in Ton und Haltung an Primo Levi erinnert, ergreift den Leser, weil er als Leidender wie als Zeuge auf seine Rechte pocht und sich wie ein Mensch aus einer anderen, besseren Welt verhält.
Julius Margolin, 1900 in Pinsk geboren, 1971 in Tel Aviv gestorben, wuchs in Russland auf, studierte Philosophie in Berlin und übersiedelte 1937 nach Palästina. 1941-1945 war er in einem Gulag am Weißmeerkanal inhaftiert. Sein 1947 verfasster Bericht erschien gekürzt: 1949 von Nina Berberova übersetzt in Paris, 1952 in New York auf Russisch, 1965 auf Deutsch.
Erst 2010 erschien die erste vollständige Fassung - in französischer Übersetzung.
Olga Radetzkaja, 1965 in Amberg geboren, hat u.a. Werke von Julius Margolin, Viktor Schklowskij, Polina Barskova und Boris Poplavskij übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Brücke Berlin Preis 2020 (zusammen mit Maria Stepanova).
Viele Jahre vor Solshenizyn: Der früheste Bericht aus der sowjetischen Lagerwelt
Erscheinungsjahr: | 2013 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Originaltitel: | Pute¿estvie v stranu ze-ka |
Inhalt: | 638 S. |
ISBN-13: | 9783518424063 |
ISBN-10: | 3518424068 |
Sprache: | Deutsch |
Originalsprache: | Russisch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Margolin, Julius |
Übersetzung: | Radetzkaja, Olga |
Hersteller: | Suhrkamp Verlag AG |
Verantwortliche Person für die EU: | Suhrkamp Verlag AG, Torstr. 44, D-10119 Berlin, info@suhrkamp.de |
Maße: | 218 x 147 x 38 mm |
Von/Mit: | Julius Margolin |
Erscheinungsdatum: | 11.11.2013 |
Gewicht: | 0,746 kg |
Julius Margolin, 1900 in Pinsk geboren, 1971 in Tel Aviv gestorben, wuchs in Russland auf, studierte Philosophie in Berlin und übersiedelte 1937 nach Palästina. 1941-1945 war er in einem Gulag am Weißmeerkanal inhaftiert. Sein 1947 verfasster Bericht erschien gekürzt: 1949 von Nina Berberova übersetzt in Paris, 1952 in New York auf Russisch, 1965 auf Deutsch.
Erst 2010 erschien die erste vollständige Fassung - in französischer Übersetzung.
Olga Radetzkaja, 1965 in Amberg geboren, hat u.a. Werke von Julius Margolin, Viktor Schklowskij, Polina Barskova und Boris Poplavskij übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Brücke Berlin Preis 2020 (zusammen mit Maria Stepanova).
Viele Jahre vor Solshenizyn: Der früheste Bericht aus der sowjetischen Lagerwelt
Erscheinungsjahr: | 2013 |
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Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Originaltitel: | Pute¿estvie v stranu ze-ka |
Inhalt: | 638 S. |
ISBN-13: | 9783518424063 |
ISBN-10: | 3518424068 |
Sprache: | Deutsch |
Originalsprache: | Russisch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Margolin, Julius |
Übersetzung: | Radetzkaja, Olga |
Hersteller: | Suhrkamp Verlag AG |
Verantwortliche Person für die EU: | Suhrkamp Verlag AG, Torstr. 44, D-10119 Berlin, info@suhrkamp.de |
Maße: | 218 x 147 x 38 mm |
Von/Mit: | Julius Margolin |
Erscheinungsdatum: | 11.11.2013 |
Gewicht: | 0,746 kg |