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Jüdische Geschichtsschreibung hatte im 19. und 20. Jahrhundert in besonderem Maße eine politische Funktion. Juden hatten als Kollektiv wenig handfeste politische oder gar militärische Macht aufzubieten, um ihre unterschiedlichen Ansprüche auf individuelle Emanzipation in Westeuropa und Amerika, auf kollektive Autonomie in Osteuropa oder auf die territoriale Staatsbildung in Palästina zu untermauern. Was sie dagegen vorlegen konnten, war das Bewußtsein einer besonders langen Geschichte. Aus der Geschichte heraus leiteten die politischen Vorkämpfer all dieser Ansprüche ihre Legitimation ab. Ihre nichtjüdischen Kollegen dagegen betrachteten die Juden häufig als ein Fossil der Geschichte. Im 19. Jahrhundert dominierte bei ihnen der christliche Missionsgedanke, später hielt die sowjetische Geschichtsschreibung die Juden in der Klassengesellschaft für überflüssig, während sogenannte Forschungsinstitute zur "Judenfrage" als Handlanger beim nationalsozialistischen Völkermord dienten. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu einem unbefangenen Dialog zwischen jüdischen und nichtjüdischen Erforschern der jüdischen Vergangenheit.
Jüdische Geschichtsschreibung hatte im 19. und 20. Jahrhundert in besonderem Maße eine politische Funktion. Juden hatten als Kollektiv wenig handfeste politische oder gar militärische Macht aufzubieten, um ihre unterschiedlichen Ansprüche auf individuelle Emanzipation in Westeuropa und Amerika, auf kollektive Autonomie in Osteuropa oder auf die territoriale Staatsbildung in Palästina zu untermauern. Was sie dagegen vorlegen konnten, war das Bewußtsein einer besonders langen Geschichte. Aus der Geschichte heraus leiteten die politischen Vorkämpfer all dieser Ansprüche ihre Legitimation ab. Ihre nichtjüdischen Kollegen dagegen betrachteten die Juden häufig als ein Fossil der Geschichte. Im 19. Jahrhundert dominierte bei ihnen der christliche Missionsgedanke, später hielt die sowjetische Geschichtsschreibung die Juden in der Klassengesellschaft für überflüssig, während sogenannte Forschungsinstitute zur "Judenfrage" als Handlanger beim nationalsozialistischen Völkermord dienten. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu einem unbefangenen Dialog zwischen jüdischen und nichtjüdischen Erforschern der jüdischen Vergangenheit.
Erscheinungsjahr: | 2006 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Thema: | Lexika |
Medium: | Buch |
Inhalt: |
400 S.
8 Fotos |
ISBN-13: | 9783406549816 |
ISBN-10: | 3406549810 |
Sprache: | Deutsch |
Autor: | Brenner, Michael |
Hersteller: | Beck |
Verantwortliche Person für die EU: | Verlag C.H.BECK oHG, Wilhelmstraße 9, D-80801 München, produktsicherheit@beck.de |
Abbildungen: | mit 8 Abbildungen |
Maße: | 220 x 147 x 29 mm |
Von/Mit: | Michael Brenner |
Erscheinungsdatum: | 22.08.2006 |
Gewicht: | 0,644 kg |
Erscheinungsjahr: | 2006 |
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Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Thema: | Lexika |
Medium: | Buch |
Inhalt: |
400 S.
8 Fotos |
ISBN-13: | 9783406549816 |
ISBN-10: | 3406549810 |
Sprache: | Deutsch |
Autor: | Brenner, Michael |
Hersteller: | Beck |
Verantwortliche Person für die EU: | Verlag C.H.BECK oHG, Wilhelmstraße 9, D-80801 München, produktsicherheit@beck.de |
Abbildungen: | mit 8 Abbildungen |
Maße: | 220 x 147 x 29 mm |
Von/Mit: | Michael Brenner |
Erscheinungsdatum: | 22.08.2006 |
Gewicht: | 0,644 kg |