Die Insel Gozo liegt bei Malta im Zentrum des Mittelmeers. Wegen ihrer zentralen Lage musste die Inselgruppe im Verlauf der Geschichte eine Vielzahl von Besetzungen über sich ergehen lassen: Phönizier, Römer, Vandalen, Byzantiner, Araber, Normannen, Staufer und Spanier waren hier, ehe der Johanniterorden 1530 in Malta angesiedelt wurde. Für kurze Zeit herrschten dann die Franzosen und schließlich ab 1801 die Briten. Erst 1964 wurde der Staat Malta in die Unabhängigkeit entlassen und ist seit Mai 2004 Mitglied der EU. In all dieser Zeit hat Gozo erfolgreich versucht, sich eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der größeren Schwester Malta zu erhalten.

Wer heute nach Gozo kommt, kann vielleicht das Besondere dieser Insel noch spüren: die traditionellen Steinhäuser, die terrassierten Hügel und nicht zuletzt die offenen und gastfreundlichen Einwohner. Hier in Gozo gehen die Uhren langsamer als anderswo. Wer das nicht mag, kommt nie wieder. Für diejenigen aber, die dem Zauber dieser Insel erlegen sind, die sich wünschen, wieder zu kommen und womöglich zu bleiben, für all diejenigen ist dieses Buch geschrieben. Es erzählt, wie es den früheren Einwohnern seit den Phöniziern ergangen ist und macht Gestalten wie den türkischen Seeräuber Dragut oder Napoleons General Reynier durch den Nebel der Geschichte noch einmal sichtbar. Und es erzählt auch, was einem Ausländer, der sich hier niederlässt, Heiteres und weniger Heiteres widerfahren kann.