Führung unter erschwerten Bedingungen ¿ wie etwa im Kontext von lebenskritischen Situationen und Hochleistung ¿ ist nicht nur ein spannendes, sondern für Führungskräfte gleichermaßen wichtiges, wie aktuelles Thema. Die Globalisierung sowie die damit einhergehende Dynamik und steigende Komplexität evozieren permanente Change-Prozesse, denen in Wirtschaft und Gesellschaft vor allem soziale Systeme, wie z. B. Organisationen, verstärkt ausgesetzt sind. Sie sind in diesem Zusammenhang mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, denn ihre Mitglieder sind aufgefordert, immer höhere Leistungen zu erbringen. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, eine ganze Reihe von Menschen zielgerichtet zu mobilisieren, zu koordinieren sowie deren notwendige Zusammenarbeit möglichst ganzheitlich und wirksam zu gestalten. Führung ist demzufolge obligat, aber ebenso anspruchsvoll.

Die in diesem Buch vorgestellte Studie fokussiert sich auf genau diesen Aspekt und konzentriert sich vornehmlich auf Führungsprozesse in besonders herausfordernden Umgebungen. Unter der primären Fragestellung, wie in solchen Situationen, in denen zudem das eigene Leben in Gefahr ist, wirksam geführt wird, untersucht die Autorin mit Hilfe von Führern und Geführten aus unterschiedlichen Einheiten der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks den Führungsprozess als solchen, dessen Voraussetzungen sowie den daraus resultierenden Führungserfolg.

Die Autorin liefert in der vorliegenden Arbeit nicht nur einen interessanten Einblick in die Arbeit von Einsatzeinheiten, die unter Hochleistung, Risiko und Lebensgefahr in kritischen Einsatzsituationen agieren, sondern sie kumuliert auch die zentralen Ergebnisse ihrer Studie in einem prozessorientierten Gesamtmodell von Führung für diesen speziellen Kontext. Zudem leitet sie aus ihren Untersuchungsergebnissen hilfreiche Empfehlungen sowohl für die Wissenschaft als auch für die Führungspraxis ab.