Freie Energie für alle! Was für ein schöner Slogan. Wenn sich das realisieren ließe, dann wären wir frei von Energiesorgen und steigenden Stromkosten. Das Merkwürdige ist, dass dieser Ausspruch nicht von der Wissenschaft kommt, sondern aus der esoterischen Szene und von Hobbyforschern. Da muss man sich schon die Frage stellen: ist da wirklich etwas dran? Kann ich beliebig viel Energie aus dem »Nichts« herunterladen, und das auch noch kostenlos? Die esoterische Szene und ein deutscher Professor sagen ja, die Wissenschaft sagt nein. Dabei ist sogar vieles dran, an dieser seltsamen Aussage. Die Sonnenenergie liegt uns doch direkt vor den Füßen und wir können sie alle mit einem recht respektablen Wirkungsgrad nutzen. Wir können aber auch die Windenergie und die Wasserkraft nutzen. Wenn die Hobbyforscher aber von ihrer »freien Energie« reden, dann meinen sie etwas ganz anderes. Sie glauben, dass man die sogenannte Vakuumenergie nutzen kann, die angeblich mit einer riesigen Energiedichte das gesamte Universum ausfüllt. Dabei hat diese Idee schon einen realen physikalischen Hintergrund, der aus den Gesetzen der Quantenmechanik hervorgeht. Es ist die Heisenbergsche Unschärferelation, die es nicht zulässt, dass ein Vakuum völlig frei von Energie ist. Selbst wenn wir in der Lage wären, durch Hochleistungspumpen jedes materielle Teilchen aus einem begrenzten Raum zu entfernen, dann wäre dieser Raum noch lange nicht leer. Dann würden ihn trotz unserer Bemühungen komplizierte Felder durchziehen, die sich aufgrund der Unschärferelation nie entfernen lassen. Genau diese Feldenergie soll nun angezapft werden, um damit Zugriff auf ein riesiges Energiereservoir zu haben. In diesem Meer von Energie sieht man die Lösung aller Energieprobleme. Turtur wollte mit hohem mathematischen Aufwand und praktischer Bauanleitung für jedermann beweisen, dass Vakuumenergie konvertierbar und frei verfügbar gemacht werden kann. Ein Unterfangen, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.