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Franz Boas - Kultur, Sprache, Rasse
Wege einer antirassistischen Anthropologie
Taschenbuch von Friedrich Pöhl (u. a.)
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Franz Boas (1858 -1942), eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der "Wissenschaft vom Menschen" im frühen 20. Jahrhundert, begründete die Cultural Anthropology in Amerika und etablierte mithin die Anthropologie in den USA als eine akademische Disziplin. Geboren und aufgewachsen in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Minden, Westfalen, studierte Boas in Heidelberg, Kiel und Bonn Physik, Mathematik und Geographie. 1883/84 begab er sich auf eine geographische Arktisexpedition nach Baffin-Land, welche sein genuines Interesse an Ethnologie und Anthropologie erneut entfachte. Boas emigrierte schließlich in die USA und bekleidete von 1899 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1936 als ordentlicher Professor einen Lehrstuhl für Anthropologie an der Columbia Universität von New York.

Die liberal-demokratischen und pazifistischen Ideale seines Elternhauses werden Boas sein Leben lang begleiten und ihn dazu veranlassen, gegen jegliche damalige Rassendiskriminierung wissenschaftlich aufzubegehren. Auch als gesellschaftlich und politisch engagierter Wissenschafter führte er einen oftmals einsamen Kampf für die Rechte der Indianer, der Afroamerikaner und nicht zuletzt für die Rechte der europäischen Immigranten. Beeinflusst von den Ideen Humboldts und der Aufklärung im Allgemeinen, entwickelte Boas seine wissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven und Methoden. Als einer der ersten sprach Boas von Kultur(en) im Plural und verabschiedete sich somit von einem essentialistischen Kulturkonzept.

Vor allem aber antizipierte Boas die Affinität von (wissenschaftlichem) Rassismus und Evolutionismus, weshalb er die Vorstellung einer universalistischen und linearen kulturellen Evolution zurückwies; insbesondere, wenn das evolutionäre Fortschrittsparadigma auf der allgemeinen und wissenschaftlich nicht fassbaren Idee der Rasse basierte und damit Individualität verneinte. Noch im hohen Alter verwehrte sich Boas gegen den wissenschaftlichen Rassismus und den damit einhergehenden Rassenwahn der Nationalsozialisten in Deutschland und schämte sich dafür, ein "Deutscher" zu sein.
Franz Boas (1858 -1942), eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der "Wissenschaft vom Menschen" im frühen 20. Jahrhundert, begründete die Cultural Anthropology in Amerika und etablierte mithin die Anthropologie in den USA als eine akademische Disziplin. Geboren und aufgewachsen in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Minden, Westfalen, studierte Boas in Heidelberg, Kiel und Bonn Physik, Mathematik und Geographie. 1883/84 begab er sich auf eine geographische Arktisexpedition nach Baffin-Land, welche sein genuines Interesse an Ethnologie und Anthropologie erneut entfachte. Boas emigrierte schließlich in die USA und bekleidete von 1899 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1936 als ordentlicher Professor einen Lehrstuhl für Anthropologie an der Columbia Universität von New York.

Die liberal-demokratischen und pazifistischen Ideale seines Elternhauses werden Boas sein Leben lang begleiten und ihn dazu veranlassen, gegen jegliche damalige Rassendiskriminierung wissenschaftlich aufzubegehren. Auch als gesellschaftlich und politisch engagierter Wissenschafter führte er einen oftmals einsamen Kampf für die Rechte der Indianer, der Afroamerikaner und nicht zuletzt für die Rechte der europäischen Immigranten. Beeinflusst von den Ideen Humboldts und der Aufklärung im Allgemeinen, entwickelte Boas seine wissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven und Methoden. Als einer der ersten sprach Boas von Kultur(en) im Plural und verabschiedete sich somit von einem essentialistischen Kulturkonzept.

Vor allem aber antizipierte Boas die Affinität von (wissenschaftlichem) Rassismus und Evolutionismus, weshalb er die Vorstellung einer universalistischen und linearen kulturellen Evolution zurückwies; insbesondere, wenn das evolutionäre Fortschrittsparadigma auf der allgemeinen und wissenschaftlich nicht fassbaren Idee der Rasse basierte und damit Individualität verneinte. Noch im hohen Alter verwehrte sich Boas gegen den wissenschaftlichen Rassismus und den damit einhergehenden Rassenwahn der Nationalsozialisten in Deutschland und schämte sich dafür, ein "Deutscher" zu sein.
Details
Erscheinungsjahr: 2011
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft
Produktart: Nachschlagewerke
Rubrik: Völkerkunde
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 149 S.
ISBN-13: 9783643500038
ISBN-10: 3643500033
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Girtler/Müller-Wille/Pöhl u a
Redaktion: Pöhl, Friedrich
Tilg, Bernhard
Herausgeber: Pöhl/Tilg
Hersteller: LIT
Lit Verlag
Verantwortliche Person für die EU: LIT Verlag Dr. Wilhelm Hopf, Fresnostr. 2, D-48159 Münster, Westf, vertrieb@lit-verlag.de
Maße: 222 x 159 x 13 mm
Von/Mit: Friedrich Pöhl (u. a.)
Erscheinungsdatum: 28.04.2011
Gewicht: 0,325 kg
Artikel-ID: 101635343
Details
Erscheinungsjahr: 2011
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft
Produktart: Nachschlagewerke
Rubrik: Völkerkunde
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 149 S.
ISBN-13: 9783643500038
ISBN-10: 3643500033
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Girtler/Müller-Wille/Pöhl u a
Redaktion: Pöhl, Friedrich
Tilg, Bernhard
Herausgeber: Pöhl/Tilg
Hersteller: LIT
Lit Verlag
Verantwortliche Person für die EU: LIT Verlag Dr. Wilhelm Hopf, Fresnostr. 2, D-48159 Münster, Westf, vertrieb@lit-verlag.de
Maße: 222 x 159 x 13 mm
Von/Mit: Friedrich Pöhl (u. a.)
Erscheinungsdatum: 28.04.2011
Gewicht: 0,325 kg
Artikel-ID: 101635343
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