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Beschreibung
Die Frage nach dem Verhältnis zwischen den Einzelnen und dem Sozialen ist spätestens seit der Erfindung der Soziologie im 19. Jahrhundert Thema einer Vielzahl theoretischer Klärungs- und Beschreibungsansätze. In immer wieder neuen Varianten wurde versucht, dieses Verhältnis zu begreifen als die Relation von Teil und Ganzem, von Individuum und Gesellschaft, von psychischen und sozialen oder von subjektiven und objektiven Strukturen ¿ um nur die wichti- ten der zumeist binär strukturierten Begrifflichkeiten anzusprechen, die zur Theoretisierung dieses Zusammenhangs genutzt wurden. Der Diskurszus- menhang der soziologischen Systemtheorie in der von Luhmann (insbesondere 1 1987, 1997) begründeten und von einer Reihe anderer Autoren weiterent- ckelten Form hat zur Bestimmung dieses Verhältnisses einen spezifischen und von den bisherigen Konzepten stark abweichenden Vorschlag hervorgebracht: In Anschluss an die Arbeiten Luhmanns (vgl. etwa 1987: 32, 192) wird das Feld des Sozialen über den Ausschluss des Psychischen konstituiert. Soziale Systeme bilden sich nach dieser theoretischen Konstruktion nicht über das gemeinsame Handeln oder Interagieren von Menschen, Individuen oder Subjekten, sondern werden als operativ geschlossene, ihrer eigenen Autopoiesis folgende Systeme konzipiert, die sich über die Selbstkontinuierung der Vernetzung eines spezi- schen Typus von Operationen bilden. Dieser systemkonstituierende Operatio- typus wird für soziale Systeme in der Kommunikation gefunden (Luhmann 1987: 193, 1997: 81).
Die Frage nach dem Verhältnis zwischen den Einzelnen und dem Sozialen ist spätestens seit der Erfindung der Soziologie im 19. Jahrhundert Thema einer Vielzahl theoretischer Klärungs- und Beschreibungsansätze. In immer wieder neuen Varianten wurde versucht, dieses Verhältnis zu begreifen als die Relation von Teil und Ganzem, von Individuum und Gesellschaft, von psychischen und sozialen oder von subjektiven und objektiven Strukturen ¿ um nur die wichti- ten der zumeist binär strukturierten Begrifflichkeiten anzusprechen, die zur Theoretisierung dieses Zusammenhangs genutzt wurden. Der Diskurszus- menhang der soziologischen Systemtheorie in der von Luhmann (insbesondere 1 1987, 1997) begründeten und von einer Reihe anderer Autoren weiterent- ckelten Form hat zur Bestimmung dieses Verhältnisses einen spezifischen und von den bisherigen Konzepten stark abweichenden Vorschlag hervorgebracht: In Anschluss an die Arbeiten Luhmanns (vgl. etwa 1987: 32, 192) wird das Feld des Sozialen über den Ausschluss des Psychischen konstituiert. Soziale Systeme bilden sich nach dieser theoretischen Konstruktion nicht über das gemeinsame Handeln oder Interagieren von Menschen, Individuen oder Subjekten, sondern werden als operativ geschlossene, ihrer eigenen Autopoiesis folgende Systeme konzipiert, die sich über die Selbstkontinuierung der Vernetzung eines spezi- schen Typus von Operationen bilden. Dieser systemkonstituierende Operatio- typus wird für soziale Systeme in der Kommunikation gefunden (Luhmann 1987: 193, 1997: 81).
Über den Autor
Dr. Michael Urban ist als Sozialwissenschaftler am Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover tätig.
Zusammenfassung
Mit dieser Studie wird ein Vorschlag zu einer theoretischen Konzeption psychischer Systeme vorgelegt, der es ermöglicht, sowohl sprachliche als auch nichtsprachliche psychische Erfahrung als den autopoietischen Prozess einer operativen Konstitution des psychischen Systems zu begreifen. Ein solches Verständnis psychischer Systeme basiert auf einer Lesart der Systemtheorie Luhmanns, die der Rezeption der "Laws of Form" von Spencer Brown eine Schlüsselfunktion in der theoretischen Konstruktion zuweist und die Konzepte des psychischen Systems und der strukturellen Kopplung als supplementäre Theorieelemente auffasst. Dieser Entwurf integriert Erkenntnisse der Psychoanalyse und der Säuglingsforschung und macht sie für ein systemtheoretisches Verständnis der Psychogenese fruchtbar. Er eröffnet zugleich Perspektiven auf das Erziehungssystem, mit denen die Komplexität des Verhältnisses von Psyche, Erziehung und Gesellschaft neu betrachtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Formtheoretische Begründungen der Systemtheorie Niklas Luhmanns.- Ansätze einer systemtheoretischen Konzeptionalisierung der Psyche als System.- Konstruktionserfordernisse für eine systemtheoretische Beschreibung der Psyche.- Das Beobachtungssetting der Psychoanalyse.- Psyche als Erfahrungssystem.- Zur Relevanz der strukturellen Kopplung von psychischen und sozialen Systemen für das Verständnis des Erziehungssystems.
Details
Erscheinungsjahr: | 2009 |
---|---|
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Soziologie, Wirtschaft |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 294 S. |
ISBN-13: | 9783531167138 |
ISBN-10: | 3531167138 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Urban, Michael |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Verantwortliche Person für die EU: | Springer VS in Springer Science + Business Media, Abraham-Lincoln-Straße 46, D-65189 Wiesbaden, juergen.hartmann@springer.com |
Maße: | 210 x 148 x 19 mm |
Von/Mit: | Michael Urban |
Erscheinungsdatum: | 28.04.2009 |
Gewicht: | 0,432 kg |
Über den Autor
Dr. Michael Urban ist als Sozialwissenschaftler am Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover tätig.
Zusammenfassung
Mit dieser Studie wird ein Vorschlag zu einer theoretischen Konzeption psychischer Systeme vorgelegt, der es ermöglicht, sowohl sprachliche als auch nichtsprachliche psychische Erfahrung als den autopoietischen Prozess einer operativen Konstitution des psychischen Systems zu begreifen. Ein solches Verständnis psychischer Systeme basiert auf einer Lesart der Systemtheorie Luhmanns, die der Rezeption der "Laws of Form" von Spencer Brown eine Schlüsselfunktion in der theoretischen Konstruktion zuweist und die Konzepte des psychischen Systems und der strukturellen Kopplung als supplementäre Theorieelemente auffasst. Dieser Entwurf integriert Erkenntnisse der Psychoanalyse und der Säuglingsforschung und macht sie für ein systemtheoretisches Verständnis der Psychogenese fruchtbar. Er eröffnet zugleich Perspektiven auf das Erziehungssystem, mit denen die Komplexität des Verhältnisses von Psyche, Erziehung und Gesellschaft neu betrachtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Formtheoretische Begründungen der Systemtheorie Niklas Luhmanns.- Ansätze einer systemtheoretischen Konzeptionalisierung der Psyche als System.- Konstruktionserfordernisse für eine systemtheoretische Beschreibung der Psyche.- Das Beobachtungssetting der Psychoanalyse.- Psyche als Erfahrungssystem.- Zur Relevanz der strukturellen Kopplung von psychischen und sozialen Systemen für das Verständnis des Erziehungssystems.
Details
Erscheinungsjahr: | 2009 |
---|---|
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Soziologie, Wirtschaft |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 294 S. |
ISBN-13: | 9783531167138 |
ISBN-10: | 3531167138 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Urban, Michael |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Verantwortliche Person für die EU: | Springer VS in Springer Science + Business Media, Abraham-Lincoln-Straße 46, D-65189 Wiesbaden, juergen.hartmann@springer.com |
Maße: | 210 x 148 x 19 mm |
Von/Mit: | Michael Urban |
Erscheinungsdatum: | 28.04.2009 |
Gewicht: | 0,432 kg |
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