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Beschreibung
Der Begriff der Kultur, dem 19. lahrhundert so teuer, hat sich jiingst bis zur Un kenntlichkeit erweitert, zerfasert und entwertet. Mit seiner Bedeutung hat er seine Kraft, aber noch nicht seinen Zauber verloren. Denn aus dem Rest kann sich nun jeder die politische Kultur, die Stadtkultur, die Untemehmenskultur, die Freizeit kultur, die Alltagskultur oder was sonst herausschneiden, so daB niemand weiB, woran er mit dem Begriff ist. All das zeigt an, wie tief sich die Kultur verwandelt hat. Sie fand sich durch reale Daseinslagen vor neue Aufgaben gestellt, in der egalit11ren Massendemokratie durch neue Krafte bestimmt, durch Bildungsausweitung und Massenmedien in ih rer Gliederung verlindert, durch Intemationalisierungsvorglinge in ihrer Identitlit bedroht. Wo man im 19. lahrhundert glaubte, eine Kultur zu haben und zu sein, herrscht heute der Pluralismus, der sich allenfalls auf einige Spielregeln und Grundrechte einigen kann. Doch die Kultur verschwindet nicht, weil sich Gehalt und Gestalt wandeln. Sie bleibt selbst dann eine Macht, wenn sie sich, wie oft genug, nicht versammelt und artikuliert. Die Kulturintelligenz arbeitet auch dann weiter, wenn ihre Trager, Ideengeber und Netze undurchschaubar und anonym werden. Ideen und Symbole wirken auch dann, wenn sie in der Flut unterzugehen drohen. Selbst der Pluralis mus ist nicht bloB ein Zustand, sondern selbst eine mit eigenen Tabus und Geboten umgebene Ideologie, die im Kampf der Ideen durchgesetzt und legitimiert werden muBte.
Der Begriff der Kultur, dem 19. lahrhundert so teuer, hat sich jiingst bis zur Un kenntlichkeit erweitert, zerfasert und entwertet. Mit seiner Bedeutung hat er seine Kraft, aber noch nicht seinen Zauber verloren. Denn aus dem Rest kann sich nun jeder die politische Kultur, die Stadtkultur, die Untemehmenskultur, die Freizeit kultur, die Alltagskultur oder was sonst herausschneiden, so daB niemand weiB, woran er mit dem Begriff ist. All das zeigt an, wie tief sich die Kultur verwandelt hat. Sie fand sich durch reale Daseinslagen vor neue Aufgaben gestellt, in der egalit11ren Massendemokratie durch neue Krafte bestimmt, durch Bildungsausweitung und Massenmedien in ih rer Gliederung verlindert, durch Intemationalisierungsvorglinge in ihrer Identitlit bedroht. Wo man im 19. lahrhundert glaubte, eine Kultur zu haben und zu sein, herrscht heute der Pluralismus, der sich allenfalls auf einige Spielregeln und Grundrechte einigen kann. Doch die Kultur verschwindet nicht, weil sich Gehalt und Gestalt wandeln. Sie bleibt selbst dann eine Macht, wenn sie sich, wie oft genug, nicht versammelt und artikuliert. Die Kulturintelligenz arbeitet auch dann weiter, wenn ihre Trager, Ideengeber und Netze undurchschaubar und anonym werden. Ideen und Symbole wirken auch dann, wenn sie in der Flut unterzugehen drohen. Selbst der Pluralis mus ist nicht bloB ein Zustand, sondern selbst eine mit eigenen Tabus und Geboten umgebene Ideologie, die im Kampf der Ideen durchgesetzt und legitimiert werden muBte.
Inhaltsverzeichnis
I Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft.- Kap. 1 Zur Anthropologie des Handelns.- Kap. 2 Der Mensch: ein Kulturwesen.- Kap. 3 Gesellschaft und Gesellschaften: Gesellschaftstypen.- Kap. 4 Die Verselbständigung der modernen Kultur.- II Religion und Wissenschaft als moderne Kulturmächte.- Kap. 5 Wahrheit und Mission.- Kap. 6 Die Glaubensgeschichte der Moderne.- Kap. 7 Der Fortschritt der Wissenschaft als Trivialisierungsprozeß.- Kap. 8 Was sind und was sollen die Geisteswissenschaften heute?.- Kap. 9 Emile Durkheim oder die Geburt der Gesellschaft aus dem Geist der Soziologie.- III Die Moderne als kulturelle Vergesellschaftung.- Kap. 10 Modernisierung - Vergesellschaftung - Gruppenbildung - Vereinswesen.- Kap. 11 Freundschaft. Ein Beitrag zur Soziologie der persönlichen Beziehungen.- Kap. 12 Bürgerliche Kultur.- IV Zur Universalgeschichte und Globalisierung der Kultur.- Kap. 13 Wanderungen und Wandlungen der Wissenschaft.- Kap. 14 Der Traum der säkularen Ökumene. Sinn und Grenze der Entwicklungsvision.- Kap. 15 Gedächtnis der Wissenschaft - Gedächtnis der Kultur.- Hinweise.
Details
Erscheinungsjahr: | 1990 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Rubrik: | Sozialwissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
ISBN-13: | 9783531120058 |
ISBN-10: | 3531120050 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Tenbruck, Friedrich H. |
Auflage: | 2. Aufl. 1989 |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Verantwortliche Person für die EU: | preigu, Ansas Meyer, Lengericher Landstr. 19, D-49078 Osnabrück, mail@preigu.de |
Maße: | 229 x 152 x 18 mm |
Von/Mit: | Friedrich H. Tenbruck |
Erscheinungsdatum: | 01.01.1990 |
Gewicht: | 0,477 kg |
Inhaltsverzeichnis
I Die kulturellen Grundlagen der Gesellschaft.- Kap. 1 Zur Anthropologie des Handelns.- Kap. 2 Der Mensch: ein Kulturwesen.- Kap. 3 Gesellschaft und Gesellschaften: Gesellschaftstypen.- Kap. 4 Die Verselbständigung der modernen Kultur.- II Religion und Wissenschaft als moderne Kulturmächte.- Kap. 5 Wahrheit und Mission.- Kap. 6 Die Glaubensgeschichte der Moderne.- Kap. 7 Der Fortschritt der Wissenschaft als Trivialisierungsprozeß.- Kap. 8 Was sind und was sollen die Geisteswissenschaften heute?.- Kap. 9 Emile Durkheim oder die Geburt der Gesellschaft aus dem Geist der Soziologie.- III Die Moderne als kulturelle Vergesellschaftung.- Kap. 10 Modernisierung - Vergesellschaftung - Gruppenbildung - Vereinswesen.- Kap. 11 Freundschaft. Ein Beitrag zur Soziologie der persönlichen Beziehungen.- Kap. 12 Bürgerliche Kultur.- IV Zur Universalgeschichte und Globalisierung der Kultur.- Kap. 13 Wanderungen und Wandlungen der Wissenschaft.- Kap. 14 Der Traum der säkularen Ökumene. Sinn und Grenze der Entwicklungsvision.- Kap. 15 Gedächtnis der Wissenschaft - Gedächtnis der Kultur.- Hinweise.
Details
Erscheinungsjahr: | 1990 |
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Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Rubrik: | Sozialwissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
ISBN-13: | 9783531120058 |
ISBN-10: | 3531120050 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Tenbruck, Friedrich H. |
Auflage: | 2. Aufl. 1989 |
Hersteller: |
VS Verlag fr Sozialwissenschaften
VS Verlag für Sozialwissenschaften |
Verantwortliche Person für die EU: | preigu, Ansas Meyer, Lengericher Landstr. 19, D-49078 Osnabrück, mail@preigu.de |
Maße: | 229 x 152 x 18 mm |
Von/Mit: | Friedrich H. Tenbruck |
Erscheinungsdatum: | 01.01.1990 |
Gewicht: | 0,477 kg |
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