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Die Cassutos
Portugiesen aus Hamburg, Rabbiner, Übersetzer, Bibliophile, Musiker
Taschenbuch von Michael Studemund-Halévy
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Über hundert Jahre lang haben die Anfang des 19. Jahrhunderts aus Amsterdam eingewanderten Mitglieder der Familie Cassuto die Geschicke der kleinen Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde in Hamburg mitbestimmt: als Rabbiner, Kantoren oder Gemeindevorsteher. Sie vertraten die Gemeinde selbstbewusst nach innen wie auch nach außen, sie bewahrten wie keine andere Familie die traditionelle portugiesisch-jüdische Kultur (Sprache, Liturgie) und dokumentierten als begeisterte und kenntnisreiche Sammler von Drucken die Geschichte der iberischen Juden in Hamburg, Glückstadt und Amsterdam.

"In Amsterdam, wo sich die Portugiesen erhalten haben, gehen sie keine Ehen mit Tedescos ein, wie man mir erzählt, lieber lassen sie die Mädchen alt und grau werden und unverheiratet sterben, und wollen von den besten Verbindungen mit Aschkenasim nichts wissen. Dort darf ein Aschkenasi den Mittelteil ihrer Synagoge nicht betreten [...]. Dort sind sie noch stolz. Hier [in Hamburg] hilft ihnen nichts und die klingenden Namen Cassuto, Sealtiel, Algava, Belmonte, Luria, Rocamora, Pardo verbinden sich, verschwinden unter gewöhnlichen deutschjüdischen Namen [...]. Beide sind mehr oder weniger deutsch assimiliert, ihre Sprache haben sie vergessen und sprechen einfach deutsch [...]. Bis vor kurzem sprachen sie untereinander Niederdeutsch, um sich von den hochdeutsch sprechenden Aschkenasim zu unterscheiden [...]. Eine eigene Gemeinde besitzen sie nicht, aber eine eigene Gemeinschaft mit definierter Charakteristik sind sie nicht mehr [...]. Das arme halbe Minjen frommer Portugiesen, die es noch in Hamburg gibt ... Sie haben keine Stätte und irren bei den Aschkenasim umher." Salomo Birnbaum, von 1922 bis 1933 erster Lehrbeauftragter für Jiddisch in Westeuropa an der Universität Hamburg
Über hundert Jahre lang haben die Anfang des 19. Jahrhunderts aus Amsterdam eingewanderten Mitglieder der Familie Cassuto die Geschicke der kleinen Portugiesisch-Jüdischen Gemeinde in Hamburg mitbestimmt: als Rabbiner, Kantoren oder Gemeindevorsteher. Sie vertraten die Gemeinde selbstbewusst nach innen wie auch nach außen, sie bewahrten wie keine andere Familie die traditionelle portugiesisch-jüdische Kultur (Sprache, Liturgie) und dokumentierten als begeisterte und kenntnisreiche Sammler von Drucken die Geschichte der iberischen Juden in Hamburg, Glückstadt und Amsterdam.

"In Amsterdam, wo sich die Portugiesen erhalten haben, gehen sie keine Ehen mit Tedescos ein, wie man mir erzählt, lieber lassen sie die Mädchen alt und grau werden und unverheiratet sterben, und wollen von den besten Verbindungen mit Aschkenasim nichts wissen. Dort darf ein Aschkenasi den Mittelteil ihrer Synagoge nicht betreten [...]. Dort sind sie noch stolz. Hier [in Hamburg] hilft ihnen nichts und die klingenden Namen Cassuto, Sealtiel, Algava, Belmonte, Luria, Rocamora, Pardo verbinden sich, verschwinden unter gewöhnlichen deutschjüdischen Namen [...]. Beide sind mehr oder weniger deutsch assimiliert, ihre Sprache haben sie vergessen und sprechen einfach deutsch [...]. Bis vor kurzem sprachen sie untereinander Niederdeutsch, um sich von den hochdeutsch sprechenden Aschkenasim zu unterscheiden [...]. Eine eigene Gemeinde besitzen sie nicht, aber eine eigene Gemeinschaft mit definierter Charakteristik sind sie nicht mehr [...]. Das arme halbe Minjen frommer Portugiesen, die es noch in Hamburg gibt ... Sie haben keine Stätte und irren bei den Aschkenasim umher." Salomo Birnbaum, von 1922 bis 1933 erster Lehrbeauftragter für Jiddisch in Westeuropa an der Universität Hamburg
Über den Autor
war bis 2017 Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. Zurzeit Research Associate am Centre for the Study of Manuscript Cultures, Universität Hamburg. Forschungen und Publikationen zum Judenspanischen, Geschichte der Sefarden in Westeuropa und der Karibik sowie zur jüdischen Epigraphie und Ikonographie.
Details
Erscheinungsjahr: 2022
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Reihe: Jüdische Miniaturen
Inhalt: 138 S.
ISBN-13: 9783955654894
ISBN-10: 3955654893
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Studemund-Halévy, Michael
Hersteller: Pester, Nora, Dr.
Hentrich & Hentrich
Verantwortliche Person für die EU: Pester, Nora, Dr., Jahnallee 61 Capa-Haus, D-04177 Leipzig, info@hentrichhentrich.de
Maße: 153 x 111 x 11 mm
Von/Mit: Michael Studemund-Halévy
Erscheinungsdatum: 21.01.2022
Gewicht: 0,138 kg
Artikel-ID: 120223775
Über den Autor
war bis 2017 Mitarbeiter am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. Zurzeit Research Associate am Centre for the Study of Manuscript Cultures, Universität Hamburg. Forschungen und Publikationen zum Judenspanischen, Geschichte der Sefarden in Westeuropa und der Karibik sowie zur jüdischen Epigraphie und Ikonographie.
Details
Erscheinungsjahr: 2022
Fachbereich: Allgemeines
Genre: Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik
Rubrik: Geisteswissenschaften
Thema: Lexika
Medium: Taschenbuch
Reihe: Jüdische Miniaturen
Inhalt: 138 S.
ISBN-13: 9783955654894
ISBN-10: 3955654893
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Studemund-Halévy, Michael
Hersteller: Pester, Nora, Dr.
Hentrich & Hentrich
Verantwortliche Person für die EU: Pester, Nora, Dr., Jahnallee 61 Capa-Haus, D-04177 Leipzig, info@hentrichhentrich.de
Maße: 153 x 111 x 11 mm
Von/Mit: Michael Studemund-Halévy
Erscheinungsdatum: 21.01.2022
Gewicht: 0,138 kg
Artikel-ID: 120223775
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