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Beschreibung
Das Massenfest war Herrschaftsmittel der Bolschewiki. Feste dienten ihnen als Instrument, politische Ziele zu popularisieren und Menschen zu manipulieren. Aber sie waren auch ein Medium, durch das sich die Politik des Regimes erst realisierte. Durch Paraden und Aufm¿che vermittelte der Propagandastaat
seine kulturellen Standards und seine Weltanschauung. Mit dem Fest pr¿ntierte die bolschewistische Inszenierungsdiktatur ihre Leistungen und visualisierte die neue gesellschaftliche Ordnung, indem es Freunde und Feinde, Aufsteiger und Ausgesto¿ne in den Marschkolonnen voneinander trennte. Daher waren diese Feste keine Veranstaltungen, die von Kommunisten f¿r Kommunisten
ausgerichtet wurden, sondern Orte, an denen das Volk seine Verbundenheit mit der F¿hrung bekunden sollte. Das sowjetische Fest diente zur Herstellung einer neuen Zeit, der rote Kalender sollte den alten Rhythmus durchbrechen und die Lebensweisen der Untertanen ver¿ern. In diesem Sinn ist das Fest eine Form der Vergemeinschaftung, der Begegnung von Herrschaft und Volk.
Massenfeste nahmen einen zentralen Platz im kulturellen Haushalt der Sowjetunion ein. Ihrer Bedeutung entsprachen auch die Vorbereitungen. Festexperten entwickelten neue Rituale und Kommissionen planten aufw¿ige Choreographien. Am 1. Mai, am Jahrestag der Oktoberrevolution oder am Tag der Ernte sollten die Untertanen vergessen, woher sie kamen, sie sollten sich
einreihen in eine neue Gemeinschaft und dem Alten den R¿cken kehren.
Dabei war die Festorganisation nicht nur eine Sache des Moskauer Zentrums. In Regionen wie Vorone¿ und Westsibirien versuchten die neuen Machthaber, die sowjetischen Feste mit wichtigen lokalen Ereignissen wie den Siegen im B¿rgerkrieg zu verkn¿pfen. Diese inszenierte Festgemeinschaft lie¿sich jedoch nicht in das Leben der Bauern einf¿gen. Niemand mochte einen ¿roten
Erntetag¿ feiern, wenn es nichts zu ernten gab.
Der Erfolg der Massenfeste war in den St¿en ungleich gr¿¿r. Hier wurde noch in den 1930er Jahren die deklarierte Festnorm des Parteistaats zur Normalit¿der urbanen Bewohner. Damit begann eine ¿innere Sowjetisierung¿, in der offizielle Feierformen zur Geltung kamen, die traditionelle Elemente absorbierten
und eine hybride sowjetische Festkultur entstehen lie¿n.
In den Jahren nach Stalins Tod entideologisierten sich die Feste zunehmend und verlagerten sich in den privaten Raum. W¿end die ¿ffentlichen Rituale in den 1960er Jahren ihren Sinn verloren, schufen private Feierlichkeiten nun jenen gesellschaftlichen Zusammenhang, von dem die Bolschewiki stets getr¿t hatten. Aber es waren weiterhin die Festtage des roten Kalenders,
die hier befeiert wurden. Das sowjetische Fest behielt seine Bedeutung bis 1991 und dar¿ber hinaus.
seine kulturellen Standards und seine Weltanschauung. Mit dem Fest pr¿ntierte die bolschewistische Inszenierungsdiktatur ihre Leistungen und visualisierte die neue gesellschaftliche Ordnung, indem es Freunde und Feinde, Aufsteiger und Ausgesto¿ne in den Marschkolonnen voneinander trennte. Daher waren diese Feste keine Veranstaltungen, die von Kommunisten f¿r Kommunisten
ausgerichtet wurden, sondern Orte, an denen das Volk seine Verbundenheit mit der F¿hrung bekunden sollte. Das sowjetische Fest diente zur Herstellung einer neuen Zeit, der rote Kalender sollte den alten Rhythmus durchbrechen und die Lebensweisen der Untertanen ver¿ern. In diesem Sinn ist das Fest eine Form der Vergemeinschaftung, der Begegnung von Herrschaft und Volk.
Massenfeste nahmen einen zentralen Platz im kulturellen Haushalt der Sowjetunion ein. Ihrer Bedeutung entsprachen auch die Vorbereitungen. Festexperten entwickelten neue Rituale und Kommissionen planten aufw¿ige Choreographien. Am 1. Mai, am Jahrestag der Oktoberrevolution oder am Tag der Ernte sollten die Untertanen vergessen, woher sie kamen, sie sollten sich
einreihen in eine neue Gemeinschaft und dem Alten den R¿cken kehren.
Dabei war die Festorganisation nicht nur eine Sache des Moskauer Zentrums. In Regionen wie Vorone¿ und Westsibirien versuchten die neuen Machthaber, die sowjetischen Feste mit wichtigen lokalen Ereignissen wie den Siegen im B¿rgerkrieg zu verkn¿pfen. Diese inszenierte Festgemeinschaft lie¿sich jedoch nicht in das Leben der Bauern einf¿gen. Niemand mochte einen ¿roten
Erntetag¿ feiern, wenn es nichts zu ernten gab.
Der Erfolg der Massenfeste war in den St¿en ungleich gr¿¿r. Hier wurde noch in den 1930er Jahren die deklarierte Festnorm des Parteistaats zur Normalit¿der urbanen Bewohner. Damit begann eine ¿innere Sowjetisierung¿, in der offizielle Feierformen zur Geltung kamen, die traditionelle Elemente absorbierten
und eine hybride sowjetische Festkultur entstehen lie¿n.
In den Jahren nach Stalins Tod entideologisierten sich die Feste zunehmend und verlagerten sich in den privaten Raum. W¿end die ¿ffentlichen Rituale in den 1960er Jahren ihren Sinn verloren, schufen private Feierlichkeiten nun jenen gesellschaftlichen Zusammenhang, von dem die Bolschewiki stets getr¿t hatten. Aber es waren weiterhin die Festtage des roten Kalenders,
die hier befeiert wurden. Das sowjetische Fest behielt seine Bedeutung bis 1991 und dar¿ber hinaus.
Das Massenfest war Herrschaftsmittel der Bolschewiki. Feste dienten ihnen als Instrument, politische Ziele zu popularisieren und Menschen zu manipulieren. Aber sie waren auch ein Medium, durch das sich die Politik des Regimes erst realisierte. Durch Paraden und Aufm¿che vermittelte der Propagandastaat
seine kulturellen Standards und seine Weltanschauung. Mit dem Fest pr¿ntierte die bolschewistische Inszenierungsdiktatur ihre Leistungen und visualisierte die neue gesellschaftliche Ordnung, indem es Freunde und Feinde, Aufsteiger und Ausgesto¿ne in den Marschkolonnen voneinander trennte. Daher waren diese Feste keine Veranstaltungen, die von Kommunisten f¿r Kommunisten
ausgerichtet wurden, sondern Orte, an denen das Volk seine Verbundenheit mit der F¿hrung bekunden sollte. Das sowjetische Fest diente zur Herstellung einer neuen Zeit, der rote Kalender sollte den alten Rhythmus durchbrechen und die Lebensweisen der Untertanen ver¿ern. In diesem Sinn ist das Fest eine Form der Vergemeinschaftung, der Begegnung von Herrschaft und Volk.
Massenfeste nahmen einen zentralen Platz im kulturellen Haushalt der Sowjetunion ein. Ihrer Bedeutung entsprachen auch die Vorbereitungen. Festexperten entwickelten neue Rituale und Kommissionen planten aufw¿ige Choreographien. Am 1. Mai, am Jahrestag der Oktoberrevolution oder am Tag der Ernte sollten die Untertanen vergessen, woher sie kamen, sie sollten sich
einreihen in eine neue Gemeinschaft und dem Alten den R¿cken kehren.
Dabei war die Festorganisation nicht nur eine Sache des Moskauer Zentrums. In Regionen wie Vorone¿ und Westsibirien versuchten die neuen Machthaber, die sowjetischen Feste mit wichtigen lokalen Ereignissen wie den Siegen im B¿rgerkrieg zu verkn¿pfen. Diese inszenierte Festgemeinschaft lie¿sich jedoch nicht in das Leben der Bauern einf¿gen. Niemand mochte einen ¿roten
Erntetag¿ feiern, wenn es nichts zu ernten gab.
Der Erfolg der Massenfeste war in den St¿en ungleich gr¿¿r. Hier wurde noch in den 1930er Jahren die deklarierte Festnorm des Parteistaats zur Normalit¿der urbanen Bewohner. Damit begann eine ¿innere Sowjetisierung¿, in der offizielle Feierformen zur Geltung kamen, die traditionelle Elemente absorbierten
und eine hybride sowjetische Festkultur entstehen lie¿n.
In den Jahren nach Stalins Tod entideologisierten sich die Feste zunehmend und verlagerten sich in den privaten Raum. W¿end die ¿ffentlichen Rituale in den 1960er Jahren ihren Sinn verloren, schufen private Feierlichkeiten nun jenen gesellschaftlichen Zusammenhang, von dem die Bolschewiki stets getr¿t hatten. Aber es waren weiterhin die Festtage des roten Kalenders,
die hier befeiert wurden. Das sowjetische Fest behielt seine Bedeutung bis 1991 und dar¿ber hinaus.
seine kulturellen Standards und seine Weltanschauung. Mit dem Fest pr¿ntierte die bolschewistische Inszenierungsdiktatur ihre Leistungen und visualisierte die neue gesellschaftliche Ordnung, indem es Freunde und Feinde, Aufsteiger und Ausgesto¿ne in den Marschkolonnen voneinander trennte. Daher waren diese Feste keine Veranstaltungen, die von Kommunisten f¿r Kommunisten
ausgerichtet wurden, sondern Orte, an denen das Volk seine Verbundenheit mit der F¿hrung bekunden sollte. Das sowjetische Fest diente zur Herstellung einer neuen Zeit, der rote Kalender sollte den alten Rhythmus durchbrechen und die Lebensweisen der Untertanen ver¿ern. In diesem Sinn ist das Fest eine Form der Vergemeinschaftung, der Begegnung von Herrschaft und Volk.
Massenfeste nahmen einen zentralen Platz im kulturellen Haushalt der Sowjetunion ein. Ihrer Bedeutung entsprachen auch die Vorbereitungen. Festexperten entwickelten neue Rituale und Kommissionen planten aufw¿ige Choreographien. Am 1. Mai, am Jahrestag der Oktoberrevolution oder am Tag der Ernte sollten die Untertanen vergessen, woher sie kamen, sie sollten sich
einreihen in eine neue Gemeinschaft und dem Alten den R¿cken kehren.
Dabei war die Festorganisation nicht nur eine Sache des Moskauer Zentrums. In Regionen wie Vorone¿ und Westsibirien versuchten die neuen Machthaber, die sowjetischen Feste mit wichtigen lokalen Ereignissen wie den Siegen im B¿rgerkrieg zu verkn¿pfen. Diese inszenierte Festgemeinschaft lie¿sich jedoch nicht in das Leben der Bauern einf¿gen. Niemand mochte einen ¿roten
Erntetag¿ feiern, wenn es nichts zu ernten gab.
Der Erfolg der Massenfeste war in den St¿en ungleich gr¿¿r. Hier wurde noch in den 1930er Jahren die deklarierte Festnorm des Parteistaats zur Normalit¿der urbanen Bewohner. Damit begann eine ¿innere Sowjetisierung¿, in der offizielle Feierformen zur Geltung kamen, die traditionelle Elemente absorbierten
und eine hybride sowjetische Festkultur entstehen lie¿n.
In den Jahren nach Stalins Tod entideologisierten sich die Feste zunehmend und verlagerten sich in den privaten Raum. W¿end die ¿ffentlichen Rituale in den 1960er Jahren ihren Sinn verloren, schufen private Feierlichkeiten nun jenen gesellschaftlichen Zusammenhang, von dem die Bolschewiki stets getr¿t hatten. Aber es waren weiterhin die Festtage des roten Kalenders,
die hier befeiert wurden. Das sowjetische Fest behielt seine Bedeutung bis 1991 und dar¿ber hinaus.
Details
Erscheinungsjahr: | 2006 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 454 S. |
ISBN-13: | 9783936096637 |
ISBN-10: | 3936096635 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 393609663 |
Autor: | Rolf, Malte |
Hersteller: | Hamburger Edition |
Verantwortliche Person für die EU: | Hamburger EditionHIS Verlagsges. mbH, Mittelweg 36, D-20148 Hamburg, verlag@hamburger-edition.de |
Abbildungen: | 27 Abb. |
Maße: | 234 x 168 x 39 mm |
Von/Mit: | Malte Rolf |
Erscheinungsdatum: | 15.03.2006 |
Gewicht: | 0,68 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2006 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Geschichte, Kunst, Musik |
Jahrhundert: | 20. Jahrhundert |
Rubrik: | Geisteswissenschaften |
Medium: | Buch |
Inhalt: | 454 S. |
ISBN-13: | 9783936096637 |
ISBN-10: | 3936096635 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 393609663 |
Autor: | Rolf, Malte |
Hersteller: | Hamburger Edition |
Verantwortliche Person für die EU: | Hamburger EditionHIS Verlagsges. mbH, Mittelweg 36, D-20148 Hamburg, verlag@hamburger-edition.de |
Abbildungen: | 27 Abb. |
Maße: | 234 x 168 x 39 mm |
Von/Mit: | Malte Rolf |
Erscheinungsdatum: | 15.03.2006 |
Gewicht: | 0,68 kg |
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