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Beschreibung
Die einzige Stimme dieses außergewöhnlichen Romans gehört Juanita Narboni: englischer Pass (da in Gibraltar geboren), italienischer Familienname, jedoch Andalusierin wie ihre Mutter - eine Figur, hinter der unschwer die Mutter des Autors zu erkennen ist. Sie beschreibt den fortschreitenden Niedergang ihres Lebens, den Weg in Einsamkeit und Elend, der zugleich auch der von Tanger ist. Eine Frauenfigur, die zutiefst lächerlich ist, kitschig, erschütternd und berührend, eine Figur von gelegentlicher und außerordentlicher Scharfsichtigkeit, haßerfüllt und dabei voller Liebeserwartungen, voller Fehler und ohne jedes Schuldgefühl. Vßzquez organisiert in diesem :Monologï eine Erzählzeit, die vom 6. Juni 1914 bis in die Anfänge der 60er Jahre reicht, ein halbes Jahrhundert in alltäglichen Momentaufnahmen. Was sich in dem lächerlich-traurigen Leben Juanitas verkörpert, ist gleichzeitig auch das Schicksal einer zu Ende gehenden Kolonialgesellschaft. Juanitas Stimme und Persönlichkeit ist dabei immer von ungebrochener Präsenz, ob sie nun scharfsichtig oder konfus, ob sie von ihrer Kindheit oder von ihrem einsamen Alter, von Hollywood-Filmen oder argentinischen Tangos, ob sie öffentlich oder privat spricht - eine Vitalität, die die Übersetzerin (und Schriftstellerin) Gundi Feyrer beeindruckend ins Deutsche gebracht hat. Und Juanitas Sprache ist die eigentliche Protagonistin des Romans. Ein getreuer Spiegel der kaleidoskopischen Realität Juanitas, ist ihre Sprache originell, derb, drastisch, durchsetzt mit den vielen Sprachen der Bewohner Tangers, in erster Linie dem Yaquetía, dem Spanisch der sephardischen Juden Marokkos, denen Vßzquez hier ein Denkmal setzt. Eine gnadenlose Beschwörung der verlorenen Zeit - und eines der großen Frauenportraits des 20. Jahrhundert. Als der :Tangerinoï Ángel Vßzquez mit einiger Verspätung auf die politischen Ereignisse der marokkanischen Unabhängigkeit reagiert und Mitte der 60er Jahre in die Heimat seines Vaters, nach Spanien, auswandert, dauert es noch zehn Jahre, bis er seinen großen Roman über seine Heimatstadt Tanger fertig hat: Das Hundeleben der Juanita Narboni erscheint 1976 in Barcelona. Heute gilt Vßzquez als das vergessene Genie der spanischen Literatur, Juan Goytisolo griff in El País sogar zum Vergleich mit Joyce und Céline - was wohl für das Verhältnis des Autors zu seiner Heimatstadt wie auch seine revolutionäre Verwendung gesprochener Sprache gilt.
Die einzige Stimme dieses außergewöhnlichen Romans gehört Juanita Narboni: englischer Pass (da in Gibraltar geboren), italienischer Familienname, jedoch Andalusierin wie ihre Mutter - eine Figur, hinter der unschwer die Mutter des Autors zu erkennen ist. Sie beschreibt den fortschreitenden Niedergang ihres Lebens, den Weg in Einsamkeit und Elend, der zugleich auch der von Tanger ist. Eine Frauenfigur, die zutiefst lächerlich ist, kitschig, erschütternd und berührend, eine Figur von gelegentlicher und außerordentlicher Scharfsichtigkeit, haßerfüllt und dabei voller Liebeserwartungen, voller Fehler und ohne jedes Schuldgefühl. Vßzquez organisiert in diesem :Monologï eine Erzählzeit, die vom 6. Juni 1914 bis in die Anfänge der 60er Jahre reicht, ein halbes Jahrhundert in alltäglichen Momentaufnahmen. Was sich in dem lächerlich-traurigen Leben Juanitas verkörpert, ist gleichzeitig auch das Schicksal einer zu Ende gehenden Kolonialgesellschaft. Juanitas Stimme und Persönlichkeit ist dabei immer von ungebrochener Präsenz, ob sie nun scharfsichtig oder konfus, ob sie von ihrer Kindheit oder von ihrem einsamen Alter, von Hollywood-Filmen oder argentinischen Tangos, ob sie öffentlich oder privat spricht - eine Vitalität, die die Übersetzerin (und Schriftstellerin) Gundi Feyrer beeindruckend ins Deutsche gebracht hat. Und Juanitas Sprache ist die eigentliche Protagonistin des Romans. Ein getreuer Spiegel der kaleidoskopischen Realität Juanitas, ist ihre Sprache originell, derb, drastisch, durchsetzt mit den vielen Sprachen der Bewohner Tangers, in erster Linie dem Yaquetía, dem Spanisch der sephardischen Juden Marokkos, denen Vßzquez hier ein Denkmal setzt. Eine gnadenlose Beschwörung der verlorenen Zeit - und eines der großen Frauenportraits des 20. Jahrhundert. Als der :Tangerinoï Ángel Vßzquez mit einiger Verspätung auf die politischen Ereignisse der marokkanischen Unabhängigkeit reagiert und Mitte der 60er Jahre in die Heimat seines Vaters, nach Spanien, auswandert, dauert es noch zehn Jahre, bis er seinen großen Roman über seine Heimatstadt Tanger fertig hat: Das Hundeleben der Juanita Narboni erscheint 1976 in Barcelona. Heute gilt Vßzquez als das vergessene Genie der spanischen Literatur, Juan Goytisolo griff in El País sogar zum Vergleich mit Joyce und Céline - was wohl für das Verhältnis des Autors zu seiner Heimatstadt wie auch seine revolutionäre Verwendung gesprochener Sprache gilt.
Details
Erscheinungsjahr: | 2005 |
---|---|
Genre: | Belletristik |
Medium: | Buch |
Originaltitel: | La vida perra de Juanita Narboni |
Inhalt: | 374 S. |
ISBN-13: | 9783854206903 |
ISBN-10: | 3854206909 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Vázquez, Ángel |
Übersetzung: | Gundi Feyrer |
droschl verlag: | Droschl Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | Literaturverlag Droschl GmbH, Annette Knoch, Stenggstraße 33, A-8043 Graz, office@droschl.com |
Maße: | 230 x 151 x 28 mm |
Von/Mit: | Ángel Vázquez |
Erscheinungsdatum: | 25.08.2005 |
Gewicht: | 0,756 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2005 |
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Genre: | Belletristik |
Medium: | Buch |
Originaltitel: | La vida perra de Juanita Narboni |
Inhalt: | 374 S. |
ISBN-13: | 9783854206903 |
ISBN-10: | 3854206909 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Vázquez, Ángel |
Übersetzung: | Gundi Feyrer |
droschl verlag: | Droschl Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | Literaturverlag Droschl GmbH, Annette Knoch, Stenggstraße 33, A-8043 Graz, office@droschl.com |
Maße: | 230 x 151 x 28 mm |
Von/Mit: | Ángel Vázquez |
Erscheinungsdatum: | 25.08.2005 |
Gewicht: | 0,756 kg |
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